LostButNotForgotten [1]

Wieviel Worte braucht es, um Sinn zu stiften—und wieviel braucht es, um den Lärm zu vermehren? Die erste Folge von „Lost, but not forgotten“: Originale deutsche Raplyrics, unverblümt und zeitlos.

LostButNotForgotten [1]
A cinema-scope visualization inspired by “Lost, but not forgotten”.

Kurz Gesagt

Wie viele Worte wurden gebraucht,
um das zu sagen, was man sagen will
und wie viele Worte wurden gebraucht,
um einfach nichts zu sagen?
Ohne Inhalt schwindet der Sinn,
oder gibt es einfach keinen Sinn ohne Inhalt?
Letztendlich kann ich fragen was ich will,
denn zwangsläufig endet es in einem Zwiespalt.
Drum zurück zur Frage vom fehlenden Sinn,
wo liegt der Sinn in fehlender Vielfalt?
So viel Menschen, so viele Gedanken,
so viele Visionen, so viele Ideen,
so viele Passionen, so viele Obsessionen.
So vieles von so vielem wie so vieles zu essen
und doch so viel Hunger.
Wie so vieles zu tun und doch so viel Zeit,
die ich Sinnlos rum lunger.
Wie zu viel von der nicht vorhandenen Kraft,
um für das zu kämpfen, wie es eigentlich sein sollte
und folglich dann auch sein muss.
Einfach zu viel von allem,
kurz gesagt: Der Überfluss

Ich fließe, überfließe,
bin verloren im Fluß meiner Gedanken,
während sich all die klugen Köpfe da draussen noch zanken.
Debattieren, diskutieren, philosophieren,
über Dinge, so viel Dinge,
doch nichts war, ist und wird passieren.
Die Kunst gibt dem Sinn erst das Leben,
oder gibt die Kunst dem Leben erst den Sinn?
So viele Möglichkeiten,
über das wer wir sind, sein könnten
und dann doch wieder nur sind.
Ich war ein Kind, der Freude,
und nun erwachsen voller Trauer.
Ich bin entsetzt über die Tatsache,
wie lange scheiße überdauert?!
Es verändert sich das Leben,
die Lust am leben,
die Lebenslust.
Doch was ist das Leben,
wenn sich das Leben nicht mehr verändern muss?
Aber verändern muss sich vieles,
doch vieles will sich gar nicht ändern.
scheinbar sind wir alle glücklich,
mit diesem Haufen Vollidioten und Blendern
Und der einen immer noch unbeantworteten Frage,
wie viel denn noch von allem sein muss,
kurz gesagt: Der Überdruss

Ich bin den Driss so überdrüssig,
die Frage nach dem Sinn ist überflüssig,
überflüssig sind alle Gedanken,
so viele Jahre Menschheitsgeschichte
und trotzdem nichts verstanden.
Die Entwicklung stagniert,
der Fortschritt ist nur inszeniert,
solange das System funktioniert,
ist das Ende vorprogrammiert.
Umdefiniert, ist der Sinn und die Frage,
über die Freiheit, den Frieden,
meine persönliche finanziell aussichtslose Lage
und wie lange ich noch den falschen Göttern zu dienen habe.
Es gibt nur noch diese eine große hohle Phrase,
die nach Geld stinkt und sich benimmt
wie ein Teenager in der Wachstumsphase.
der nur noch Sex, Krieg und Rock’n’Roll versteht.
Ich bin zu spät, aber noch nicht so sehr,
dass gar keine Hoffnung mehr besteht.
Ich werd zuerst die Gier erschlagen,
Mich mit der Vernunft beratschlagen,
um ihnen endlich den Kampf anzusagen,
diesen Sinnlosen Berieselungsanlagen.
Damit die einzig sinnvolle Reaktion erfolgen muss,
kurz gesagt: Jetzt ist Schluss!